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Informationen zu Abfall

Feuerwerke im Zwiespalt: Zwischen Lichterglanz und Umweltrisiken

20. Dezember 2024 | zuletzt aktualisiert am 12. Dezember 2024
Das Foto zeigt Rückstünde und Abfall von Feuerwerkskörpern und Böllern, die auf einem Steinboden liegen.

In der Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Jänner erleuchten Feuerwerke traditionell den Nachthimmel.  Ein wahres Highlight für viele Menschen. Die leuchtenden Farben und der donnernde Knall zaubern Staunen und Begeisterung. Doch hinter dem eindrucksvollen Spektakel verbirgt sich eine Schattenseite: Feuerwerke belasten die Umwelt, verursachen erhebliche Mengen an Schadstoffen und setzen Tiere wie Menschen gleichermaßen unter Stress.

Hier beleuchten wir die oftmals unsichtbaren Auswirkungen von Feuerwerken, erklären, was gesetzlich erlaubt ist, welche Risiken für Umwelt und Gesundheit bestehen und wie Feuerwerksreste richtig entsorgt werden können. 

Feuerwerksverbot im Ortsgebiet 

Das Zünden von Feuerwerken innerhalb von Ortsgebieten ist grundsätzlich verboten. Ein weit verbreiteter Irrtum ist, dass dieses Verbot durch die Erlaubnis der Bürgermeisterin oder des Bürgermeisters aufgehoben werden könne. Tatsächlich sind Ausnahmen nur für spezielle Veranstaltungen vorgesehen, bei denen eine fachkundige Person für Pyrotechnik anwesend sein muss, um die Sicherheit zu gewährleisten. 

Feuerwerke sind Sprengstoffe

Feuerwerke sind als Sprengstoffe einzustufen und bergen erhebliche Gefahren. Das Verbot ist daher keineswegs grundlos und dient der Prävention von Risiken und Belastungen.

 

Unfallrisiken und Verletzungen durch Feuerwerke

Jahr für Jahr ereignen sich zahlreiche Unfälle, bei denen Menschen – oft durch unsachgemäße Handhabung – schwere Verletzungen erleiden. Häufig sind Hände, Gesicht und Augen betroffen, was zu Verbrennungen, Hörschäden und in schlimmen Fällen zu bleibenden Schäden führen kann. Besonders betroffen sind Jugendliche und junge Erwachsene, die die Gefahren oft unterschätzen oder nicht ausreichend auf die Sicherheitsvorschriften achten. In Österreich verzeichnet man jedes Jahr eine hohe Zahl von Notfällen in den Silvesternächten, was die Wichtigkeit von Vorsicht und Sorgfalt beim Umgang mit Feuerwerk unterstreicht. 

Umweltbelastung: Schadstoffe und Feinstaub von Feuerwerken

Beim Abbrennen entstehen zahlreiche Schadstoffe wie Feinstaub, Schwermetalle und giftige Chemikalien. Diese gelangen in die Atmosphäre und belasten die Luftqualität. Besonders besorgniserregend ist der hohe Feinstaubgehalt, der während eines Feuerwerks in kürzester Zeit stark ansteigt und oft Wochen benötigt, um sich vollständig zu senken. Feinstaubpartikel gelangen in die Atemluft, was die Luftqualität erheblich verschlechtert und gesundheitsschädliche Folgen haben kann. Die beim Abbrennen freigesetzten Stoffe, wie Schwefeldioxid, Stickstoffoxide und Schwermetalle wie Barium, Aluminium und Strontium, gelangen in die Atemluft und erhöhen das Risiko für Atemwegs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Besonders für Menschen mit Vorerkrankungen und Risikopersonen wie Kinder oder ältere Menschen stellt die schlechte Luftqualität nach einem Feuerwerk ein Gesundheitsrisiko dar. 

Stress für Haus- und Wildtiere 

Für Tiere, insbesondere Haustiere wie Hunde und Katzen, sind Feuerwerke oft eine extreme Belastung. Der Lärmpegel, die plötzlichen Lichteffekte und die Vibrationen versetzen sie in starken Stress, was bei vielen Tieren Panik, Orientierungslosigkeit und Herzprobleme auslösen kann. Wildtiere sind ebenso betroffen: Vögel werden oft aus ihren Nestern aufgescheucht und verlieren die Orientierung.

Ein Hund versteckt sich unter einer grauen Decke, Die Nasenspitze schaut hervor.

Entsorgung von Feuerwerken 

Der erste nüchterne Blick am Neujahrsmorgen zeigt häufig wahre „Schlachtfelder“ aus Feuerwerksresten. Auch die Entsorgung von Feuerwerkskörper birgt seine Hürden: Abgebrannte und vollständig abgekühlte Feuerwerkskörper können im Restmüll entsorgt werden. Da Feuerwerkskörper Sprengstoffe und keine Siedlungsabfälle sind, liegt ihre Entsorgung grundsätzlich nicht in der Verantwortung der kommunalen Abfallwirtschaft. Nicht gezündete oder unbenutzte Feuerwerkskörper können im Fachhandel zurückgegeben werden, jedoch ist dieser nicht gesetzlich verpflichtet, sie anzunehmen. In besonderen Fällen ist auch eine Abgabe bei der Polizei möglich. Diese ist gesetzlich verpflichtet Sprengstoffe anzunehmen. 

Fazit 

Feuerwerke sind ein spektakulärer Brauch, der unsere Feste mit Glanz und Farben erhellt. Doch dieser kurze Augenblick des Staunens hat seinen Preis: Die Folgen für die Umwelt, die Tiere und die menschliche Gesundheit sind nicht zu übersehen. Millionen von Feinstaubpartikeln schießen in die Luft, schwer abbaubare Giftstoffe gelangen in die Böden und Gewässer, während Tiere und sensible Menschen unter dem Lärm und den Luftbelastungen leiden. Verletzungen und Unfälle reißen immer wieder Menschen aus dem Neujahrsjubel und lassen sie mit schmerzhaften Erinnerungen zurück. 

In einer Zeit, in der das Bewusstsein für Umweltschutz und Gesundheitsvorsorge wächst, stellt sich die Frage: Ist der kurze Moment der Freude die langfristigen Nachwirkungen wert? Alternativen wie Lichtshows und leise, umweltfreundlichere Feuerwerke bieten die Chance, Tradition mit Verantwortung zu verbinden. Jede Person kann durch seinen bewussten Umgang mit Feuerwerk zur Entlastung der Natur und zur Sicherheit seiner Mitmenschen beitragen – für ein Silvester, das alle in guter Erinnerung behalten. 

3…2…1… Prosit!

Feuerwerke können dennoch auch umweltfreundlich sein, wie die Firma Pinto aus Aggsbach im Bezirk Krems beweist. 

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